Altersgerechte Beschäftigungspolitik und Personalmanagement in Unternehmen

Der demographische Wandel und die damit zu erwartende Verknappung der Arbeitskräfte hat die Diskussion um eine altersgerechte Beschäftigungspolitik angefacht. 

Im Laufe des (Arbeits-)lebens verändern sich Kompetenzen, Fertigkeiten und Leistungsvermögen ebenso wie die Persönlichkeit kontinuierlich: Motivation, Erwartung an den Arbeitsplatz, Flexibilität und Leistungsvermögen und -bereitschaft sind nicht über das ganze Arbeitsleben hinweg konstant. 

Idealerweise können sich die Arbeitsanforderungen mit den persönlichen Veränderungen zusammen entwickeln und sich auch gegenseitig positiv beeinflussen. Dies kann gezielt gefördert werden, war aber in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten kein grosses Thema - was nicht heissen will, dass es nicht teilweise stattgefunden hat. 

Auch wenn die Situation für jedes Unternehmen anders aussieht, lassen sich auch allgemein gültige Handlungsanweisungen entwickeln. Diese beginnen bei der Altersstrukturanalyse als Grundlage der Standortbestimmung und der Zielsetzung, wo das Unternehmen in 10 oder 20 Jahren sein soll. Daraus kann der Bedarf an Mitarbeitenden abgeleitet werden. 

Personalmanagement sind die Ziele, Strategien und Massnahmen, welche das Verhalten der Führungskräfte und Mitarbeiter prägen. Gutes Altersmanagement ermöglicht den Mitarbeitenden, ihre besonderen Stärken auch mit zunehmendem Alter einzubringen. Diese Stärken müssen ermittelt, gepflegt und gezielt eingesetzt werden. Eine flexible und moderne Arbeitsorganisation, eine angepasste Arbeitsplatzgestaltung, altersunabhängiger Zugang zu Weiterbildung gehören ebenso dazu wie eine Atmosphäre der Wertschätzung. 

Wie in allen Bereichen des Personalmanagements reicht es nicht, einmal aktiv zu werden, Ziele zu definieren und Massnahmen zu ergreifen. Die heute 40-Jährigen sind in 10 Jahren die 50-Jährigen. Neue Chefs und Mitarbeitende sind zur Firma gestossen. Die Instrumente der Personalpolitik müssen regelmässig überprüft und angepasst werden.

Autorin: Ruth Derrer Balladore, lic. iur., Rechtsanwältin; Ausbildung als Lehrerin und Juristin. Tätigkeiten als Personalchefin in der Verwaltung wie der Privatwirtschaft; Mitglied der Geschäftsleitung des Schweizerischen Arbeitgeberverbands., zuständig für die Bereiche Arbeitsrecht, Arbeitsmarkt, Arbeitgeberpolitik, Ausländer-und Asylpolitik sowie Integrationsfragen. Teilpensum an der Fernfachhochschule Schweiz (Personal, Organisation und Führung).
Quelle: Universität Zürich, Zentrum für Gerontologie (http://www.zfg.unizh.ch